Das Video zeigt die Sicht eines Spaziergängers in der Natur. Zunächst schweift der Blick in die Baumkronen. Verschiedene Pflanzen ziehen ins Bild. Nach und nach überlagern sich die Bilder, wodurch sich auch ihre Farben verändern. Es entsteht ein sinnliches Spiel aus Formen und Farben, das zunehmend an Eigenständigkeit gewinnt.
Das Projekt „Ort ohne Heimweh“ lotet das alte Kantinengebäude in der Oxford Kaserne und seine Umgebung aus. Die ursprüngliche Wehrmachtskaserne, als Flak-Kaserne, im typischen Heimatschutzstil erbaut, wurde nach dem 2. Weltkrieg von Britischen Streitkräften genutzt. Diese Zeitschichten und ihre Relikte sind unmittelbar erkennbar und werfen Fragen an das Gelände und seine Historie auf. Thomas Gerhards, Anja Kreysing und Werner Rückemann haben die Räume akustisch und optisch untersucht und verortet. Durch die gewonnenen Foto-, Film- und Videoausschnitte wie Audioaufnahmen erhält man auf unterschiedlichen Ebenen einen Eindruck von den Räumlichkeiten. Diese Aufnahmen führten zu einer audiovisuellen Installation.
Die Installation „Situationen ändern sich!“ Ist eine Gemeinschaftsarbeit der beiden Bildenden Künstler Thomas Gerhards und Werner Rückemann. Sie besteht aus der gleichnamigen 34 teiligen Fotoserie, Fotos aus dem Prozess der Umbauphase der ehemaligen Oxford Kaserne in Gievenbeck, einem mit Zahnpasta beschrifteten Teppich und verschiedener Möbelstücke, die sowohl Präsentationsformen, wie Ausdrucksfunktionen übernehmen. Fotos werden hinter Glas auf einem Teppich als auch mit Kleiderbügeln an einem Kleiderständer präsentiert.
Die 34 teiligen Fotoserie „Situationen ändern sich!“ wird als Rückprojektion per Beamer als Diashow präsentiert. Acht Fotos aus der Serie sind auf einer Art Wellpappe gedruckt und werden an der Wand präsentiert. Die Fotos wie auch die Rückprojektion haben eine Größe von 120 x 80 cm.
Die beiden Bildenden Künstler Thomas Gerhards und Werner Rückemann haben ihr Atelier und das umliegende Gelände, einer ehemaligen britischen Kaserne in Münster, künstlerisch erkundet. So haben sie damit begonnen, diese Räume mit der umliegenden Gegend aufzuzeichnen bzw. festzuhalten. Dass es sich hier um eine sehenswürdige Szenerie handelt, ist nicht verwunderlich. Von der Architektur der Hallen, den Gebäuden, den Einrichtungen und Anlagen hat man seit vielen Jahrzehnten in der Öffentlichkeit nichts gesehen.
Thomas Gerhards und Werner Rückemann nähern sich der Situation jeweils aus ihrer eigenen künstlerischen Erfahrung. Sie filmen sich beim Kehren, zeigen Ausschnitte einer knapp 3 monatigen Arbeitszeit, halten Dokumente fest und machen „Entdeckungen“, deren Eigenwilligkeit beeindruckt und Fragen aufwirft.
So arbeiten die beiden zusammen und werden konkret. Sie halten vergleichbare Dinge aus ihrer jeweiligen Position fest, die Blickwinkel, die Absichten sind nicht festgelegt. Durch das zum Teil spielerische Herangehen entstehen Ergebnisse, die sie nicht geplant, aber „mit Freude“ gefunden haben. Die persönliche Sicht festzuhalten, sie zu formulieren und sensibel bis heiter umzusetzen, ist ihnen ein Anliegen.
Die Ausstellung verknüpft unterschiedliche Vorgehensweisen zu Arbeiten, die mehrere Deutungen zulassen, neue Sinnzusammenhänge schaffen oder auch ver kehren können.
„Was immer in dem Käfig gefangen war, jetzt ist es frei!“ Die Arbeit „Das Tier“ ist 2020 im Zusammenhang des 12. Bildhauersymposiums des Vereins Skulpturen Rheinland-Pfalz e.V. entstanden. Der Standort der Skulptur ist in einem Waldstück in Kaiserslautern. Katalogtext von Sabine Michels
67657 Kaiserslautern, Hagelgrund 49°27’58.0“ N 7°48’15.3“ E