Thomas Gerhards

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Das Tier, 2020

Die Skulptur "Das Tier"
Die Skulptur "Das Tier"


„Was immer in dem Käfig gefangen war, jetzt ist es frei!“
Die Arbeit „Das Tier“ ist 2020 im Zusammenhang des 12. Bildhauersymposiums des Vereins Skulpturen Rheinland-Pfalz e.V. entstanden. Der Standort der Skulptur ist in einem Waldstück in Kaiserslautern.
Katalogtext von Sabine Michels

Location Arrow67657 Kaiserslautern, Hagelgrund
Map Pin49°27’58.0“ N 7°48’15.3“ E

5,00 x 4,00 x 2,50 m (L x B x H)

Stahl pulverbeschichtet, Edelstahl, Aluminium

YouTubeFilm über das 12. Bildhauersymposium 2020 in der Pfalz (Film von KC-Filmeffects, Karl-Heinz Christmann)

Abbildung des Wettbewerbsbeitrag "Denkzeichen für Georg Elser in Berlin" aus dem Jahr 2010
Abbildung des Wettbewerbsbeitrag "Denkzeichen für Georg Elser in Berlin" aus dem Jahr 2010
Abbildung des Wettbewerbsbeitrag "Denkzeichen für Georg Elser in Berlin" aus dem Jahr 2010
Abbildung des Wettbewerbsbeitrag "Denkzeichen für Georg Elser in Berlin" aus dem Jahr 2010
Abbildung des Wettbewerbsbeitrag "Denkzeichen für Georg Elser in Berlin" aus dem Jahr 2010


Das Thema Georg Elser beinhaltet historische und moralische Aspekte. Vor allen Dingen sehe ich in dem Denkmal, neben der historischen Komponente, die Aufgabe eine künstlerisch zeitgemäße Aussage gegen Gewalt zu äußern. Das Denkmal und die Kunst wären wirkungslos, wenn es nur bei der historischen Sicht auf Gewalt stehen bliebe und nicht ebenso der Blick nach vorne gerichtet würde.
Ein Bombenattentat ist prinzipiell ein zu verurteilender radikaler Eingriff in politische Strukturen. Eine künstlerische Verarbeitung eines solchen Themas bedarf einer sensiblen und wohl reflektierten Haltung. Das Denkmal darf weder Gewalt noch Selbstjustiz verherrlichen. Der Tyrannenmord ist in unserer christlich geprägten Gesellschaft ethisch ein äußerst umstrittener Punkt.
Um Georg Elser als Widerstandskämpfer mit einem Denkmal zu würdigen, muss man sein Freiheitsbestreben, seinen Wunsch die Kette der Gewalt zu unterbrechen, seinen Mut zum Handeln und sein politisches Verantwortungsgefühl hervorheben.

Vor diesem Hintergrund schlage ich folgende Skulptur vor.
Ich möchte eine Glaswand mit den Ausmaßen von 2,50Meter Höhe und 12Meter Länge bestehend aus 10einzelnen Scheiben errichten. Sie hat eine bräunlich transparente Färbung und tönt alles, was man dahinter sieht, optisch in Brauntöne. Auf dieser Glaswand steht der Name Georg Elser. Der Schriftzug ist farblos und transparent. Dies ist eine einfache aber inhaltlich und ästhetisch klar gefasste Gedenktafel. Mit ihren Ausmaßen trennt sie einen Teil des Straßenraumes vom „Alltagsfluss“. Korrespondierend zu der bräunlichen Glaswand ist der Boden mit rostigen Cortenstahlblechen gepflastert. Sie formen einen Platz und geben der Skulptur eine konzentrierte Aufmerksamkeit in dieser ansonsten unruhigen Umgebung.

Ein an der Wand abgestellter Rucksack ist die eigentliche Irritation der Skulptur. In unserer heutigen Zeit sind verlassene Gepäckstücke besorgniserregend und beinhalten aktuell immer die Möglichkeit des Attentates. Das Wissen um Georg Elser verstärkt assoziativ die Vermutung, dass es sich um eine Bombe handeln könnte. Hierdurch wird der Betrachter zur Reflexion aufgefordert: ist es ein Fundstück, ist es eine Bombe oder ist es Kunst? Diese beängstigende Situation macht klar, dass Gewalt allgegenwärtig ist und freiheitliche und demokratische Strukturen bedroht bzw. gefährdet.

Der Schriftzug und der Rucksack bilden zwei Punkte, die Fläche der Glasscheiben ästhetisch unterteilen, verbinden und eine bildhafte Komposition aufbauen. Wie zwei Kräftepunkte bekommen sie eine inhaltliche Bedeutung und Wirkung.

Thomas Gerhards

DownloadProjektbeschreibung: Wettbewerbsbeitrag Thomas Gerhards (PDF-Dokument 73 KB)

Proposal for a competition: A Monument for Georg Elser in Berlin, 2010

The theme Georg Elser contains historical and moral aspects. First of all, the monument should express a contemporary artistic statement against violence. Both monument and art would be ineffective if it restricted itself to the historical view of violence without looking forward.
In principle, a bomb attack is a condemned radical intervention against political structures. Artistic treatment of such a topic requires a sensitive and well-reflected attitude. The monument should glorify neither violence nor vigilantism. In our society, which is shaped by Christianity, tyrannicide is regarded as ethically extremely controversial.
In order to dedicate a monument to the resistance fighter Georg Elser, one must emphasise his efforts on freedom, his desire to break the chain of violence, his courage to act and his sense of political responsibility.
With this in mind, I propose the following sculpture. I would like to set up a brown glass wall with the dimensions of 2.50metres height x12metres in length consisting of10 individual panes. Seen through this tinted transparent surface, the background appears in shades of brown. The name “Georg Elser“ is written in colourless and transparent letters into the wall. This is a simple but meaningful gesture and an aesthetically precisely designed memorial plaque. The wall separates a part of the street area from the flow of everyday life. Corresponding to the brownish glass wall, the surrounding pavement is covered with rusty corten steel sheets. They define a distinct place and ground the sculpture in this otherwise troubled environment.

A backpack parked on the wall is the real element of irritation of the sculpture. Nowadays, abandoned pieces of luggage are cause for concern and always include the possibility of assassination. In the context of Georg Elser, the backpack increases the presumption that it could be a bomb. In this spirit, the viewer is invited to reflect: Is it a found object, is it a bomb or is it art? This alarming situation makes clear that violence is omnipresent. It threatens or endangers liberal and democratic structures.

The writing and the backpack mark two points, which aesthetically divide the area of the glass panes, connect and create a pictorial composition. Like two points of power they form meaning and effect.

Thomas Gerhards

DownloadArtistic concept of Thomas Gerhards (PDF-Document 72 KB)

Memory, 2010

Abbildung der Lichtinstallation "Memory" aus dem Jahr 2010
Abbildung der Lichtinstallation "Memory" aus dem Jahr 2010
Abbildung der Lichtinstallation "Memory" aus dem Jahr 2010
Abbildung der Lichtinstallation "Memory" aus dem Jahr 2010


59 Betonplatten sind mit Glasfliesen ausgetauscht. Die Fliesen bilden das Wort Memory. Sie haben auf der Unterseite eine helle Färbung. Dort speichern sie Licht und geben dieses zeitverzögert wieder. Bei Lichteinfall schimmern sie in den Farben blau, grün, gelb und violett. Der Nachleuchteffekt hält bei Dunkelheit noch lange an.
Standort ist die Passage vor dem Heimathaus in Everswinkel. Der kleine schmale Weg vor dem Heimathaus verbindet den Kirchplatz mit dem Rathaus.
Ort und Titel knüpfen an der Arbeit Memory (Leuchtbank mit Bergmotiv) an, die Thomas Gerhards in der gleichen Ausstellungssituation 12Jahre zuvor verwirklichte.

Material: 59 Glasfliesen: Tile Glossy 244 x 244 mm (VILLIglas), Farben: Magic Blue, Magic Viola, Magic Verde, Magic Giallo

Abbildung der Licht-Skulptur "Memory 3 (Sonnenbank mit Eisberg)" aus dem Jahr 2006
Abbildung der Licht-Skulptur "Memory 3 (Sonnenbank mit Eisberg)" aus dem Jahr 2006
Abbildung der Licht-Skulptur "Memory 3 (Sonnenbank mit Eisberg)" aus dem Jahr 2006
Abbildung der Licht-Skulptur "Memory 3 (Sonnenbank mit Eisberg)" aus dem Jahr 2006
Abbildung der Licht-Skulptur "Memory 3 (Sonnenbank mit Eisberg)" aus dem Jahr 2006


Die Leuchtbank ist aus verzinktem Stahl und steht auf einem Betonsockel. Sie ist mit sieben Tageslichtröhren ausgestattet. Diese beleuchten ein Foto. Das Foto ist zwischen zwei Acrylglasscheiben eingelagert, eine klare schützende Scheibe nach außen hin und eine lichtstreuende, matte Scheibe vor den Leuchtstoffröhren.
Die Sitzfläche und Rückenlehne bilden Rechteckrohre aus verzinktem Stahl, die den Blick auf das Fotomotiv hinter der Acrylglasscheibe zulassen.
Das Foto zeigt einen schwimmenden Eisberg.
Das Eismeer bildet die Sitzfläche. Der Eisberg taucht in der Rückenlehne auf.
Während der verzinkte Stahl und das Bildmotiv Kühle ausstrahlen, sorgen die sieben Tageslichtröhren für eine angenehme Wärme.
Diese Installation nimmt Bezug auf die allgemeine Klimaerwärmung. Nach neusten Schätzungen wird der Meeresspiegel im nächsten Jahrhundert um etwa 50 Zentimeter steigen. Die Bedrohung hinter den Deichen nimmt auch durch immer häufigere und stärkere Stürme zu. In den letzten 100 Jahren stieg die Temperatur in der Erdatmosphäre um 0,5 Grad an. Die Auswirkungen sind, dass die Meere sich ausdehnen und die Ränder der Polkappen zu schmelzen beginnen.

verzinkter Stahl, Acrylglas, Foto, Leuchtstoffröhren [83 x 132 x 81 cm].
Standort: Brunsbüttel, Kreystraße - Promenade

[Weitere Informationen zu dieser Arbeit finden Sie in dem Text aus dem Ausstellungs-Katalog KUNSTLANDSCHAFT 06]

Abbildung der kinetischen Arbeit "Vorhang auf"
Abbildung der kinetischen Arbeit "Vorhang auf"
Abbildung der kinetischen Arbeit "Vorhang auf"
Abbildung der kinetischen Arbeit "Vorhang auf"
Abbildung der kinetischen Arbeit "Vorhang auf"
Abbildung der kinetischen Arbeit "Vorhang auf"
Abbildung der kinetischen Arbeit "Vorhang auf"


Vor dem Eingang der Hauptschule in Schöppingen ist im Bereich Gehsteig und Fahrbahn ein zusätzliches Portal aus Stahlträgern errichtet worden. Das Tor hat die Ausmaße von 4,20 Meter Höhe und 6 Meter Breite. Am Tor befinden sich ein roter Stoffvorhang, der sich mittig zu den Seiten hin öffnet.
Der Stoff ist aus Glasfaser und vollkommen wetterfest.

Das Öffnen und Schließen des Vorhanges geschieht automatisch und richtet sich nach der Intensität der Sonneneinstrahlung.

Im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung öffnet und schließt sich der Vorhang häufiger als im Winter und bei schlechtem Wetter.

Roter Vorhang, Stahl, 2 Solarpanels mit jeweils 50Wp, 85Ah-Solarbatterie, Steuerung, 300W Wechselrichter, 200W Motor.

Tor 1, 2004

Abbildung der kinetisch und akustischen Ausseninstallation "Tor 1"


Tor 1 ist mitten in einer englischen Gartenlandschaft (Untergut von Lenthe) ohne ersichtlichen Zweck aufgebaut. Das Tor öffnet und schließt sich in einem festgelegtem Zeitintervall, ohne äußerlichen Anlass. Der Vorgang des Öffnens und Schließens wird durch eine Warnblinkleuchte und ein akustisches Warnsignal unterstützt.

Verzinktes Stahltor, Edelstahllochbleche, Motor, Warnblinkleuchte, Hupe, Zeitschaltung.

Ort, 1989

Die Abbildung zeigt die ortsbezogene Arbeit "Ort" von 1989 auf der Münster Straße in Ibbenbüren.


Die Installation bezieht sich auf die Hanglage der Stadt Ibbenbüren. Einige Pflastersteine wurden aus dem Boden genommen und bilden über dem so entstandenen Loch eine neue bewegliche Ebene in einem Kardantisch.

Gleich wie die Ebene geneigt wird, sie pendelt sich aufgrund ihres stabilen Gleichgewichts immer wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück. Steigung, Gefälle und Horizontale sind im gleichem Maße, am selben Ort aus einem Blickwinkel heraus erfahrbar.

Stahl, Pflastersteine.
Münster Straße, Ibbenbüren.

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